Premiere des neuen Konzertprogramms von Leones

Zum "Heidelberger Frühling" präsentierte am 27.3.2012 Ensemble Leones erfolgreich das neue Konzertprogramm "von der verenderung der gestalten" mit Musik der Ars Nova und Ars Subtilior in der Heidelberger Heiliggeistkirche.
Die Besetzung war:
Els Janssens-Vanmunster Gesang
Marc Mauillon Gesang
Elizabeth Rumsey Vielle
[Uri Smilansky Vielle] - wegen Krankheit ersetzt durch:
Silvia Tecardi Vielle
Marc Lewon Laute, Quinterne, Vielle; Leitung
Das Programm enthielt neben Rezitationen aus einer versifizierten Fassung von Ovids Metamorphosen und dem Heidelberger Schicksalsbuch unter anderem folgende Kompositionen:
De Narcissus (Codex Chantilly), Tre fontane (London Add 29987), Le Lay de la Fonteinne (Guillaume de Machaut), Medee fu (Oxford Codex), Je chant ung chant en merencholiant (Matheus de Sancto Johanne), Pictarogas, Jabol et Orpheus (Johannes Suzoy), Le ray au soleil (Johannes Ciconia) und Apollinis eclipsatur-Zodiacum signis-In omnem terram (B. de Cluny).
Link auf das Programm beim "Heidelberger Frühling"
Link auf die Ensemble-Beschreibung beim Veranstalter.
Pressestimmen:
"[...] die letzte kurze Musikepoche der Gotik – die „Ars subtilior“ – ist so komplex, dass sie äußerst selten in Konzerten zu hören ist. Es gibt auch nur eine Handvoll Spezialisten, die überhaupt in der Lage sind, diesen vertrackten Strukturen Leben einzuhauchen. Sie kommen allesamt aus der Talentschmieder der Schola cantorum basiliensis: So auch das „Ensemble Leones“, das beim „Heidelberger Frühling“ in der Heiliggeistkirche zu genießen war. [...]
Klar und durchsichtig musizierte das Ensemble. Mit weichem Ton, musikantischer Spielfreude und logischem Verständnis der mathematischen Seite der Rhythmen überzeugten Elizabeth Rumsey und die kurzfristig eingesprungene Silvia Tecardi an der Vielle (Fidel). Marc Lewon war an Quinterne und Laute zu hören, wobei er insbesondere Letztere klanglich sehr differenziert spielte.
Els Janssens-Vanmunster und Marc Mauillon ließen mit ihrer Gesangskunst mittelalterliche Kultur lebendig werden. Mit klaren Stimmen und wunderbarer Diktion vermittelten sie die Musik von Johannes Ciconia oder Bernard de Cluny.
Ein etwa 20-minütiges Werk von Guillaume de Machaut, ein „Lay“ über die Jungfrau Maria, bildete den Kern dieses delikaten Abends. Im Wechsel zwischen unbegleitetem Sologesang (Marc Mauillon mit lupenreiner Intonation) und dreistimmigen Kanons gemeinsam mit den Instrumenten breitete sich in Wort und Ton die Essenz der Gotik aus, die gleichermaßen vertraut und unendlich fern erschien." (Marie-Theres Justus, Rhein-Neckar Zeitung, 30.3.2012)