Neuer Artikel erschienen: "Vom Tanz im Lied zum Tanzlied?"

Das mittelalterliche Tanzlied (1100-1300)
Der jüngste Artikel, der sich um Minnesang dreht, ist gerade in den "Würzburger Beiträgen zu deutschen Philologie" erschienen: Marc Lewon, "Vom Tanz im Lied zum Tanzlied? Zur Frage nach dem musikalischen Rhythmus in den Liedern Neidharts". Ein Addendum zum Artikel findet sich auf meiner Blogsite: Addendum.
Marc Lewon: Vom Tanz im Lied zum Tanzlied? Zur Frage nach dem musikalischen Rhythmus in den Liedern Neidharts, in: Das mittelalterliche Tanzlied (1100-1300). Lieder zum Tanz – Tanz im Lied, hrsg. v. Dorothea Klein zusammen mit Brigitte Burrichter und Andreas Haug, Würzburg 2012 (= Würzburger Beiträge zur deutschen Philologie, Bd. 37), S. 137-179.
"Der erste Teil seines Beitrags übt Forschungskritik; dabei kann LEWON zeigen, wie die Lieder Neidharts durch eine bestimmte Editionspraxis zu Tanzliedern gemacht wurden, das Tanzlied Neidharts mithin als ein Konstrukt der Forschung zu gelten habe. Der Blick in die Neidhart-Handschriften mit Melodieüberlieferung zeigt hingegen, daß die Notation nichts für eine tänzerische Aufführung hergibt. Dies gilt selbst für die späte 'Wiener Neidhart-Handschrift' (Sigle w), deren Referenzrhythmus und Melodieführung nach LEWONs Expertise keineswegs zwingend als Hinweise auf eine performative Umsetzung des Liedes als Tanzlied interpretiert werden müssen. Vielmehr machen sie mit musikalischen Mitteln den Tanz als inhaltliches Element von Neidharts Liedern hörbar, sie spielen auf den Tanz an, "ohne Tanz zu sein"." (Dorothea Klein, S. XII)